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Who is Who?

Karl Foltinek
1922-2003

Karl Foltinek wurde in Wien geboren und entstammte beengten sozialen Verhältnissen. Er studierte Rechtswissenschaften und promovierte 1952.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges erhielt er den Auftrag, in seinem Heimatbezirk Favoriten eine Volkshochschule aufzubauen und zu leiten. Bis 1954 war er ihr geschäftsführender Direktor, bis 1966 blieb er pädagogischer Leiter. 1954 wurde Karl Foltinek in das Kulturamt der Stadt Wien berufen und setzte sich dort nachdrücklich für die materielle Besserstellung der Wiener Volkshochschulen ein. Er arbeitete ein Bau- und Raumsanierungsprogramm aus, das das Wiener Stadtgebiet mit einem Netz von Erwachsenenbildungseinrichtungen – Volkshochschulen, Büchereien, Musikschulen – überzog. Nach seiner Bestellung zum Leiter des Wiener Kulturamtes 1967 förderte und unterstützte er in vielen mit dieser Stellung verbundenen nebenamtlichen Funktionen die Zusammenarbeit der Wiener Kultur- und Bildungseinrichtungen mit den Bundesländern und den zuständigen Stellen des Bundes.

Neben seinen beruflichen Verpflichtungen hielt Karl Foltinek auch unmittelbaren Kontakt mit der praktischen Arbeit. Er war Vortragender am Wirtschaftsförderungsinstitut, an Volkshochschulen und an der Verwaltungsakademie der Stadt Wien. Als Leiter der Salzburger Gespräche für Leitende in der Erwachsenenbildung förderte und festigte er die internationalen Kontakte der österreichischen Erwachsenenbildung.

Nach seiner Pensionierung bekleidete Karl Foltinek Vorstandsfunktionen in verschiedenen Volkshochschulen. So war er auch von 1988 bis 1998 Vorsitzender der Volkshochschule Rudolfsheim-Fünfhaus und Gründungsmitglied sowie langjähriger Stellvertretender Vorsitzender des Österreichischen Volkshochschularchivs.

Seit 2006 vergibt der Verband Wiener Volksbildung jährlich den Karl Foltinek-Innovationspreis.

Weiterführende Literatur:

Wilhelm Filla, Karl Foltinek (1922-2003). Der beamtete Volksbildner in Wien. In: Hessische Blätter für Volksbildung, 56. Jg., 2006, H. 1, S. 15-21.
Auswahlbibliographie Links
Foltinek Karl © Österreichisches Volkshochschularchiv